Das Reimheim

Text "Die Eisbeschwörung

Hey Wetter - Wasserversion - zum Hören:


Hey Wetter - Wasserversion - zum Lesen

Kinder fragen kuriose Fragen... wie kommt Wasser in die Wolke - und wie kommts da wieder raus?

Schlitten

Schneeflocken tanzen aus Wolken zur Erde hinunter.
Es ist kalt und wir ziehen uns warm an.
Dann geh’n wir raus aus dem Haus und nehmen mitunter den jüngeren Bruder mit runter.
Handschuhe nützen, genauso wie Mützen, denn draußen ist’s Winter, das heißt es ist kalt.
Doch bald wird uns warm – vom Schneebälle-ballen.

Wir kommen nachhaus, zieh’n die Mütze dort aus,
auf der ganz viele Schneeflocken hocken.
Die bleiben nicht trocken:
Sie schmelzen, so wie Schokolade, im Warmen dahin
und verwandeln sich in… Wasser!?
Unterschied zur Schokolade, das erlebt’ ich so: das klebt nicht so.

Worauf mein Sohn die Frage stellt,
wie Wasser sich da oben hält.
Ich denke an Erfahrungen aus seinem Leben, um Antwort zu geben:
Fliegen ohne Flugzeug geht bei Wasser so:
Klitzekleine Wasserteile sind ganz leicht
und heiß auf Surfen auf Wind!
Außerdem weiß jedes Kind:
Warme Luft, genau wie Duft, schwimmt eben oben.
’n Beispiel? Wenn Du unten pupst, riech ich das oben.

Nach ’ner Weile treffen Wasserteile
dann auf and’re kleine Teile, die da schweben:
Und die kleben an den Wasserteilchen-Dingern, wie Nutella an den Fingern!
Es kommen immer mehr dazu.
Im Nu entsteht ein Ding mit dickem Bauch und ohne Köpfchen…
Nein, kein Mensch, es ist ein Tröpfchen!
Und weil darin das Licht sich bricht,
können wir die Wolke beim Entstehen sogar sehen.
Ganz genau heißt das dann Tau, wie ganz früh morgens auf der Wiese
über die ’se sich als Nebel draufzulegen pflegen.

So kommt Wasser in die Wolken rein.
Doch wie sieht’s aus – wie kommt es raus?
Jetzt kommt das raus:

Es gibt äußerst wattige Wolken und schattige Wolken,
es gibt schäfchenförmig aufgequollen wirkende Wolken.
Es gibt Wolken, die dort schweben, wo wir leben
sowie Wolken, die an Berghängen abhängen
und daran nach oben drängen.

Der Wolke wird’s bald viel zu kalt auf dem Wege nach oben.
Was tun wir, wenn es kalt? Wir ziehen uns an!
Genauso die Tröpfchen – die ziehen sich an!
Bis die Wolke laut grollte:
„Ich will nicht mehr, ihr seid zu schwer, zum Donnerwetter!“
Die Tropfen sind daraufhin niedergeschlagen…
…also, nicht länger auf Winden getragen.
Sie fanden Gefallen, zur Erde zu fallen.
Erleichtert winkt der Rest uns’rer Wolke und zieht heiter weiter.

Um einen Erfahrungswert anzuhängen:
Das Wasser-Lass-Drängen geschieht, wie man sieht,
halt nicht immer zur richtigen Zeit und am richtigen Örtchen…
So wie damals, als wir lernten, pampersfrei zu werden.
Als eine Wolke jüngst durch eine Wüste [.] düste,
ließ sie dort die Leute dort echt trocken hocken.
Doch lässt die Wolke ihren Inhalt fallen…
dann oft nicht etwas, sondern allen!
Exkurs:
Wenn Wolken in zu krassen Massen Wasser lassen,
können uns’re Flüsse die Ergüsse nicht mehr fassen.
Böden, ganze Berge,
die die nassen Massen hassen, lassen los
und sind nach einem Erdrutsch futsch.
Na prima, Klima! Da haben Du und Dein kleiner Vetter, das Wetter, mal wieder nicht gewusst wann Schluss sein muss!

Dann sagt mein Sohn:
„Also, das mit dem Kreislauf versteh’ ich ja schon,
aber wann seh’ ich Schnee für den Schlitten,
wann Regen für die, die an Trockenheit litten
und wann stehen wir mitten im Hagel?

Zuvor nur eine Spur: Temperatur.
Und weil er Rätsel erraten sehr mag, dacht’ ich: ich frag:

1) „Was fällt an einem Sommertag?
Es ist schön warm,
da hat es Charme
’ne Wurst im Darm
zum Hunger stillen gar zu grillen.
Bevor mich jetzt gleich die Veganer zerfleischen:
Ich will dazu Gemüse legen,
fange an, mich aufzuregen,
doch kein Mittel hilft dagegen
denn von Oben kommt, statt Sonnen satt, als ein Segen plötzlich…
Regen

2) In Wolken, hoch wie Türme, peitschen Stürme.
Wenn’s dort richtig eisig kalt zu geht,
egal, wie es hier unten steht,
fällt das, was dann hier nieder geht,
als Klumpen Eis, hart wie ein Nagel, also:
Hagel.

3) Doch wenn in Wolken wilde Wasserteilchen
erst ein Weilchen kuscheln,
um sich dann in Gruppen zu verpuppen zu Kristallen,
die dann tanzend auf die Erde fallen,
dann war es dort halt nicht zu kalt und nicht zu warm.
Das, was wir dann seh’n,
ist das, worauf wir steh’n,
worum wir für den Schlitten bitten.
Ja, ich mag ihn, ich gesteh, den:
Schnee.

Ok. Und weil das, was da nieder schlägt,
den Kreislauf immer wieder trägt
und dadurch unser Klima prägt,
endet der Kreislauf hoffentlich nie.
Die Geschichte jetzt schon.

Das Reimheim