Das Reimheim - Text Muecke

Bonustrack - Die Mücke

In diesem Buch
verbleibt noch eine Lücke.
Deshalb folgt jetzt ein Versuch
und ich erzähl von einer Mücke.

Das ist ein Sommerthema, geb’ ich zu,
doch stört die Mücke in der Ruh der Nacht
die Ruh der Nacht.
Ist man dann erstmal nachts erwacht,
dringt ein Summen unverfroren
an die Ohren.

An Schlaf ist fortan nicht zu denken,
die Brummgeräusche lenken
die Gedanken nicht zu Schaaf
und später Schlaf
sondern mitten in der Nacht
mit Macht
auf das Gebrumme des Insektes.
Denn dem Schmeckt es
gut das Blut
des selig Schlafenden.
Es wird dessen Schlaf enden,
wenn dass Stier statt an den Wänden
landet auf der Haut,
auf die man im Reflex dann haut.

So erwacht
in der Nacht
auch das, was vielfach plagt:
der Urinstinkt der Jagd.

In Angriffsposition
steht Man(n) schon
am Bett bereit,
in der einen Hand ein Licht
in der anderen die ZEIT.
Doch die Mücke zeigt sich nicht.


"Los, von Angesicht zu Angesicht!"
fordert Man(n), zum Kampf bereit.
Aber weit und breit
wird an der weißen Wand
die Mücke nicht erkannt.

Minuten geh’n ins Land
beim Starren an die Wand.

Erstmal zurück ins Bett.
Es wär so nett,
würde das Summen
jetzt verstummen.

Da ist es wieder!
Hoch gefahr’n und an der Wand
den Blutsauger erkannt
Streck sie nieder
mit der Hand!
Nun ist sie tot
an die Wand gebannt.
Und ein Fleck blutrot
zeigt: die Sache tat auch Not.

Einwurf:
Die Bibel sagt:
der erste Steinwurf
komme von dem, den keine Sünde plagt.
Auch ein blutsaugendes Tier
wie hier
ist Gottes Bier… will sagen: Kreatur.

Nur: da der Stich der Mücke schmerzt
und man mit Krankheiten nicht scherzt,
die sie dann und wann
auch übertragen kann,
ist es hier zu wagen,
die Mücke tot zu schlagen.
Die Bitte ist, das nicht zu übertragen,
als Maßnahme an andren Tagen
und gegenüber andren Plagen.

Nun fließt Stille in den Raum,
in dem die Schläfer ihren Traum
zu Ende bringen können
und sich noch ein Schläfchen gönnen.

Zum Hören:

Das Reimheim