Das Reimheim - Text 7

Vorderhaus - Familie Z - Blumengießen

Felix auf der Treppe

Frau Knoll, wir Sprachen schon von Ihr,
ist verreist, das heißt nicht hier.
Sie reist sehr gern in ferne Länder.
Dort trägt man farbige Gewänder
und freut sich, wenn der
Gast des Landes kann des Landes
Sprache etwas sprechen.
Das hilft, das Eis schneller zu brechen
und die Menschen besser zu verstehen,
die an einem vorüber gehen.
Diese werden ob des so gesprochenen Wortes
den Gast gleich freundlicher ansehen
und das Geheimnis manchen Ortes
offenbaren.

Zuhause jedoch waren
ihre ganzen Pflanzen
von Bekannten zu versorgen.
Ok, das braucht es zwar nicht jeden Morgen,
doch die Geschichte spielt im Herbst
und aufgrund
globaler Klima-Sorgen
bietet uns auch diese Jahreszeit
schonmal lange Phasen Trockenheit.

Bei Frau Knoll wohnt nebenan,
Andrea Z. mit ihrem Mann
und ihrem Sohn, dem Felix...

...darauf reimt sich leider nix.

Jetzt aber fix
zurück zur Frage:
wer ist gewillt
und in der Lage,
die Pflanzen vor der Dürreplage
und der Sonne, die sie grillt,
zu schützen und durch nötiges Bewässern
ihr Gedeihen zu verbessern? […?...]

Die Zs von nebenan,
haben schon mal, dann und wann,
die Pflanzenpflege übernommen
und sind auch diesmal übereingekommen
mit Frau Knoll
und haben den Job angenommen.
Soweit - so toll.

September ist es, ziemlich warm.
Die Sonne sengt
und Frau Z. denkt:
die Blümchen sind doch sicher arm
dran und lenkt
ihren Schritt
zu Nachbarns und nimmt Felix mit.

O ja, es scheint schon höchste Zeit:
die Blätter hängen schon ganz weit
und schlaff am Stengel runter.
Und auch die Blüten war’n schon bunter.

Die Gießkanne steht schon bereit,
und zum Wasserhahn ist es nicht weit.

Da wird Felix plötzlich munter
und will von Mamas Arm herunter.
Den Buben links die Kanne rechts -
nur Menschen weiblichen Geschlechts
können das gleichzeitig tun
sagt die Legende,
wobei wir nun
Zeuge werden wie behände
Mama Z. die Kanne schwingt
und das Kunststück fertig bringt,
zu den Blumen zu gelangen,
wobei bei diesem Unterfangen
die Probleme doch begannen.

Da, sie gleitet aus, gerät ins rutschen,
das Kind droht aus der Hand zu flutschen!
Die Kanne fliegt,
das Kindlein biegt
sich freudig mit recht großer Kraft
zu sehn, wo jetzt die Kanne liegt.
Ob die Mama das wohl schafft?

Sie hält das Kind mit Müh und Not,
plumpst auf die Stufen
und wird rot,
als die Nachbarn aus dem Rheinland rufen:
„Allet joot?“

Da sitzt sie nun,
das Kind im Arm,
ihr Hintern nass,
Felix hat’s warm.
Sie denkt sich: Was
ist nun
hier noch zu tun?

Der Aufprallpunkt am Po der Frau
wird sicherlich bald grün und blau.
Doch die gute ist auch schlau
und sagt zu Felix:
„Schau:
ich bau
dir einen Swimmingpool!“
Sowas finden kleine Kinder cool.

So kriegt das Unglück eine Wende
und die Geschichte auch ein Ende.

Die Blümchen wurden, das zum Schluss
doch noch gegossen,
das wurde rasch beschlossen:

Während Kind und die Mama
plantschen in dem kühlen Nass
erledigt Papa das.

Zum Hören:

Das Reimheim