Das Reimheim - Metatext

Metatext und Babypause

Eltern und Kind

Wie erarbeiten die - und speziell der - da auf der Bühne eigentlich ihre bzw. seine Texte?
Sind die bekifft?
Wie trifft
man bloß den rechten Ton,
was ist Inspiration? In meinem Fall sehr oft mein kleiner Sohn.

Die Frage stelle ich mir bisweilen auch.
Hier die Antwort. Für Euch. Über mich.

Mit dem Text
ist’s wie verhext.

Oh Mann, ist dieser Anfang schlecht. Aber echt!
Ausgerechnet dieser Reim
macht kei'm
Poeten wirklich Ehre.
Wie Ihr seht: Als erstes hab‘ ich hehre
Ziele. Davon viele.

Etwa dieses:
Durch mein Berichten von Geschichten,
sollen in unsern Köpfen Bilder entsteh‘n,
die wir dann vor unserm inneren Auge ablaufen seh‘n.
Beispiel: Denkt an eine grüne Wiese, auf der Gänseblümchen stehn…
Und dann auf keinen Fall an den allseits beliebten Marshmallow-Man!
(Das ist in der Tat ein Filmzitat aus den 80ern – ok, die sind lang vorbei…)

Kommen wir zu Teil zwei: Technik.
Da habe ich für mich und Euch den Text-Tick,
dass ein Reim möglichst im normalen Redefluss
drin sein muss.
Da kann es dann dann und wann geschehn,
muss ich gestehn,
dass das in Reime an Stellen, die Ihr nicht erwartet ausartet.

Zudem ist mir wichtig,
dass die Grammatik richtig passe,
wenn ich Textzeilen verfasse.
Beispiel: „Dein Vater er ist
ist ein viel zitierter Klassiker von Meister Yoda.
Aber yo, da(s) ist grammatisch echt ‘n Krassiker,
will sagen: nicht ganz richtig.

Wichtig ist mir außerdem der Rhythmus.
Also dass der Text den Takt packt.

Beispiel… sagen wir: ¾-Takt:
Man muss Tro-
chäus und
Jambus blos
so auf die
Zeilen ver-
teilen. Dann
kann man auch
länger im
Takte verweilen.“

Kommen wir derweil
zum dritten Teil:
Inhalt ist halt auch nicht zu vergessen,
einerseits beim Slammer-Kräftemessen,
andrerseits ist’s einfach auch ein Anspruch meinerseits,
dass der Text auch eine Botschaft schafft.
Für die Welt!
Für Euch!
Und, das ist mir richtig wichtig
und Kern der Schreiberei:
für meine zwei
kleinen Jungs zuhause.
Mit technisch so gebauten Advents- und Gute-Nacht-Gedichten ging das los.
Doch worüber schreib ich bloß?

Sicherlich habt Ihr wie ich
den Bericht zur Lage der Nation schon oft gehört.
Sehr populär sind auch die Fragen
sowie wundervolle Worte zu Beziehungskisten,
um die Seele auszumisten.
Und, ihr könnt es ahn: Stories von der deutschen Bahn.

Diese Themen sind auch alle unbestritten wunderbar –
doch es sind halt auch noch and’re da:

  • Bild der Frau und Klimawandel,
  • Fahhradklau und –weiterhandel,
  • Kindertraum vom Weihnachtsbaum,
  • Ente, Mücke, Fledermaus und Nachbarn aus dem Hinterhaus.
  • Es geht um Männer mit Gefühlen,
    und sitzen zwischen Stühlen.
  • Um Kinder, die schlecht schlafen
    und Kritik an nicht so braven
    Bengeln, die gern
    drängeln und andre dabei
    gängeln.
  • <Ja,> Mancher Konflikt kriegt seine Zeilen,
    die bisweilen
    sich beeilen
    bei Problemen zu verweilen.

Jetzt sind wir ins musikalische abgedrifet… Ja, auch über Fokussierungsschwächen kann ich sprechen!

Zurück zur Ausgangsfrage:
Dieser Tage
sind nicht nur meine beiden kleinen Söhne eine schöne Inspiration.
Es sind die kleinen Dinge die mir das echte Leben eben
in die Feder spielt:
Das ist nicht das Buch, das mir Amazon empfiehlt,
weil ich mal ein ähnliches erhielt,
nicht die Freiheit, die mir Apple stiehlt,
auch nicht das fiktive Leben, das da in der Glotze spielt,
und schon gar nicht (Zitat):
…Sendungen und TV-Apps, die Ihnen Ihr Samsung-Fernseher der neuesten Generation anhand Ihrer Sehgewohnheiten“ empfiehlt.

Von mir hört Ihr bewusst und ganz gezielt,
von dem, was hier, in unserm Leben, spielt.

Das Reimheim